formidabel


sie sprechen über die dinge
als ob sie sie persönlich kennten

doch das meiste im raum
sieht man nicht

dein ganzes leben lang
sitzt ein vogel auf deiner schulter und krächzt
niemals

dagegen bist du angetreten

so bläst du deinen warmen hauch
aufs papier
das sich wellt und hebt und hievt
und aufgeht in rauch –

nur feuer lebt

fatalità


dies hier
wird nicht
zu gold werden

reinigung
ist
verschwinden

genannt leben:
nicht
für niemanden

wie mich

im sonnenschein


endlich haben die neuen mütter ausgang, sitzen
im straßencafé, füttern ihre jungen in den wägen
mit eiskrem, und die jungen flattern vor vergnügen
mit den ärmchen und quietschen und lallen nach mehr,
während sie schon kühn mit ihresgleichen im nächsten
wagen lieblichen kontakt aufnehmen.

gegenüber auf der parkbank, umstellt von ein paar dosen
die saufbrüder des viertels. sie lallen lauthalsen blödsinn,
aber sie lachen und reden.
und die luft ist warm und trunken und voll stadt und voll flieder
und ein springbrunnen lallt vor sich hin dazu,
und so lallt sich eben das leben durchs leben.

zum großen meer
kehrst du zurück.
es nimmt dich auf,
es ist ganz weich
und macht dich gleich.
gleich.

kratzer


dinge tragen
von einem raum zum andern
hin und her
schellack, papier

nicht das einzige finden
nicht den einzigen finden
die erde gebrauchen
zurück zum hier

wird nie anders gehn –
moment, der mich auslöscht
moment, dem ich glühe
dasselbe lied

vom am ende sein
vom am anfang stehn
am ende sein
am anfang
...

ruach


an einem geistlichen orte
geistere ich

jemand hier? – allein

und doch ließ er mich ein
ein auge sieht mich, das sehe ich nun

menschenauge

die leichten gardinen, sonnenlicht
auf dem tisch des herrn –

kein hauch
nein

deplaciert


ungestillt. in diesem licht
erscheint alles von einer anderen seite.
hat nicht wirklich zu tun mit sich.
mit mir.
es sind nicht meine anordnungen.
blüten schenken sich hin für nichts
und in ihrer überstürztheit bin auch ich
irgendwie.
aber wie.