28 Dezember 2011


rigel


fort schreitet der winter
in allnächtlichem gang - wir dagegen
tragen eine laterne
um unsere schritte zu setzen
sehen auf
den blauen stern zum zeichen
und unter ihm in einem hause
licht

oben unten
sein
in vermischung verwechslung verwandlung vernichtung
auch vereinigung - wie denn nicht
und siehe, wieder
wird etwas
vollkommen
möglich



23 Dezember 2011


aus der ferne


glocken spielen
wie von selbst –

nicht mehr haben
als die weise

vom flug des funkens
einem kind

in der wir
ungelöste wesen

unser heil
anrufen

dürfen
leise



16 Dezember 2011


dezembertanka


im kahlen geäst
redet der wind viel zu laut –
komm näher heran
der tag dämmert von früh an
endet, bevor er begann



12 Dezember 2011


negativ


wen oder was
rufe ich
hervor heraus
an die grenze, das
was nicht da ist, klarer
als sterbliche reste
wäre es nichts
oder ein reich
wäre eins
darin
aufgenommen



05 Dezember 2011


glaube


die wand soll sich öffnen

im abgrund gehen
von allem erleichtert

was nicht der fall
ist teil des ganzen

und dissonanz ein
zusammenklang


hehr -

ja, es gibt einen freund
in mir


gehaucht -
töne laufen in der zeit zurück

turangalîla ich gehe hin
trete ein in den dritten raum
der wirklichkeit
wo es mich nie gab



30 November 2011


noch einen


aus der endlos langen
dunkelsten stunde
grauendem morgen
komm ich gekrochen
wiederzuerstehen
weiterzusuchen
etwas zu finden
mit mir zu nehmen
durch noch einen kalten grauen
endlos zähen novembertag



23 November 2011


kein bestand


da war leuchten
welches alles rundum
in dunkel tauchte -

nicht
darauf bestehen müssen
wie ein stern
und eine höhle
verwandt